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Autor: Margarete Schnieders-Milden

Archäologen zu Gast am Schlaun

In der 6A und 6B steht seit diesem Schuljahr ein neues Fach auf dem Stundenplan: Geschichte! Geht es da nicht um verstaubte alte Dokumente und längst vergangene Zeiten? „Alles andere als verstaubt“, fanden die beiden Klassen schnell heraus! Spätestens seit die Online-Archäologin Frau Lage und ihr Kollege Herr Golüke, der Papa von Maya aus der 6B, zu Gast waren steht fest: Geschichte ist überhaupt nicht langweilig. Wusstet ihr zum Beispiel, dass alle europäischen Archäologen sich zum Europa-Fußball-Cup der Archäologen treffen und gegeneinander antreten? Oder dass in der Steinzeit köstliche Dreigänge-Menus auf dem Speiseplan standen, wie sich rekonstruieren lässt. Wir erfuhren auch, wie Archäologen mit hochmodernen Methoden Rätsel der Vergangenheit knacken und dass man dazu oft viel Kreativität, detektivischen Spürsinn, aber auch Durchhaltevermögen beim anstrengenden Arbeiten an Grabungsstätten in jeder Wetterlage benötigt. Dazu brachte Herr Golüke noch tolle Fundstücke aus der Uni Münster mit, die die Kinder anschauen durften. Frau Lage, die Online-Archäologin, berichtete per Apple TV, beantwortete geduldig alle von den Klassen vorbereiteten Fragen und zeigte uns dazu tolle Bilder aus ihrem Arbeitsalltag. Das war Geschichte hautnah – wir bedanken uns bei den Experten, die uns im Unterricht besucht haben und sind gespannt, was dieses neue Fach für uns noch bereithält.

Ein mittelalterlicher Stadtrundgang durch Münsters Altstadt

Auf der Suche nach mittelalterlichen Spuren schauten wir uns verschiedene Gebäude an und hörten Vorträge, die die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld passend zu den Sehenswürdigkeiten entwickelt haben. Fast so, als seien sie erprobte Stadtführerinnen und Stadtführer, erläuterten sie ihren Mitschülerinnen und Mitschülern wichtige Aspekte u.a. über den Zwinger, das Rathaus, die Lambertikirche, den Dom und den Drubbel.

Landessieg beim Geschichtswettbewerb

Mit einigem Stolz nahmen Ginta, Max, Frida, Lilly, Maria, Halaz und Greta am Montag (18.09.) ihre Urkunden im Haus der Geschichte in Bonn entgegen. In ihrer Arbeit mit dem Titel „(Über-)Leben ohne Wohnen?“ fragen die Schülerinnen und Schüler der Jg. 9 – Q2 nach dem Verlust von Wohnraum im Rahmen der Verfolgung und Deportation jüdischer Familien aus dem Umfeld des Schlaun-Gymnasiums. Was ist aus den Wohnräumen deportierter Familien geworden? Unter welchen Umständen lebten die jüdischen Familien nach ihrer Entrechtung und Deportation? Dürfen wir hier noch von „Wohnen“ sprechen? Und gab es für Überlebende nach dem Krieg Entschädigungen?

Die mit 500 Euro dotierte Arbeit ist unter dem diesem Link als E-Book abrufbar.

Für die Geschichtsforscherinnen und -forscher aus dem Schlaun steht fest: Historische Forschung lohnt sich!

Bild: So sehen Siegerinnen und Sieger aus: Ginta, Max, Frida, Lilly, Maria, Halaz und Greta (Foto: Claudia Höhne)

Denkmalanders – Beitrag zur Schulaktionswoche der Stadt Münster

In einem Expertengespräch mit Herrn Dr. Hoffrogge vom Stadtarchiv hat der Kurs den historischen Kontext des 1909 errichteten Ehrenmals beleuchtet. So konnten das Erinnerungsmotiv und die heldenhafte Darstellung der Soldaten und Siege in den Kriegen von 1864 (Dänemark), 1866 (Österreich-Ungarn) und 1871 (Frankreich) entschlüsselt werden. Anschließend bewerteten die Nachwuchshistorikerinnen und -historiker die heutige Wirkung und Bedeutung des Denkmals, indem sie  Argumentationen für die Bewahrung, für den Abriss und für die neue Kontextualisierung des Denkmals entwickelten. Abschließend stellte der Kurs einen kreativen Vorschlag für die Umgestaltung des Kriegerdenkmals im Zeichen des 375. Jubiläums des Westfälischen Friedens vor: Wie wäre es, wenn die Friedensallegorie des 1942 demontierten Friedensdenkmals am Kanonengraben den Sockel des Kriegerdenkmals am Mauritztor krönen würde? Können wir so einerseits Denkmäler als Zeitzeichen erhalten und sie zugleich in ihrer Veränderungsfähigkeit und -notwendigkeit zeigen?

Die Ergebnisse sind in einem illustrierten E-Book zusammengestellt, das unter diesem Link aufgerufen werden kann.

Sport – Bewegung – Gemeinsamkeit

Auf dem Weg von der Schule zu den Aaseekugeln wurde schon mächtig spekuliert und gewetteifert, wie viele Runden man wohl schaffen könne. Gerade die Jüngeren waren ein wenig nervös ob der zu bewältigenden Laufzeit von einer Stunde, in der eine möglichst lange Strecke gelaufen werden sollte. An vier Stationen auf der 2,7 Kilometer langen Runde bekamen die Schülerinnen und Schüler ein Kreuzchen auf ihre Laufkarten. Anschließend freute sich die Schulgemeinde als Erfrischung nach dem Lauf über ein gemeinsames Eis.

Jedes erlaufene Kreuzchen bedeutet eine kleine Spende für die Ausstattung und Gestaltung der „Kulturschiene“, die nach der erfolgreichen Aufführung des Theaterstücks „Schule mit Clowns“ im vergangenen Schuljahr in diesem Schuljahr „Robin Hood“ aufführen wird. Wieder werden viele Schülerinnen und Schüler der Erprobungsstufe (Jg. 5&6) in den Bereichen Schauspiel, Gesang, Kunst, Tanz, Holzwerkstatt und Foto & Film zusammenarbeiten, um ein tolles Theaterstück aufzuführen.

Da das alles nicht nur Zeit und Engagement kostet, freut sich die Schule über die z.T. wirklich tollen sportlichen Leistungen, gleichbedeutend mit Spenden, welche die Schülerinnen und Schüler erlaufen haben. „So trägt die gesamte Schulgemeinschaft durch sportliche Leistung, mitreißende Anfeuerung und Solidarität zum Gelingen eines sicherlich wieder sehr schönen Theaterstücks bei“, freut sich Schulleiterin Sabine Langenberg.

Bielefeld gibt es … und wie!

Als sich am Dienstag der Morgennebel über Münster langsam lichtete und die ersten Eltern um 7:45 Uhr am Parkplatz des Stadtbades Ost mit den aufgeregten Kindern warteten, sagte uns einer der Väter, dass Bielefeld seinerzeit als germanische Siedlung vor den Römern getarnt und versteckt wurde und für die Augen der Feinde „unsichtbar“ gemacht werden sollte und daher wohl der Ursprung der Verschwörungstheorie stammen könne, es gebe Bielefeld nicht.

Schule will forschen und lernen und so haben wir uns das mal lieber selbst angesehen. Bei sonniger, vielversprechender Spätsommermorgensonne machten wir uns mit dem schönen, viel zu großen Bus und 51 viel zu gut gelaunten Kindern mit 6 Patenschülerinnen und

-schülern und 4 Lehrerinnen und Lehrern auf den Weg in die sagenumwobene Stadt ganz im Osten des Bundeslandes, die die meisten dem Namen nach kennen, aber die nur wenige mit eigenen Augen gesehen haben. Seit 10:57 Uhr des 5. September Anno 2023 können wir bezeugen: Bielefeld gibt es … und wie!

Zunächst kamen wir an der modernen Jugendherberge an, die eher an ein Hotel als an eine Herberge erinnerte: große geräumige Zimmer mit Dusche und WC en Suite, TV in jedem Zimmer und gepflegten Räumlichkeiten und schönen Außenanlagen, abgelegen vom Durchgangsverkehr. Das war die erste positive Überraschung für die Forschertruppe aus Münster. Erster Programmpunkt war eine Burgrallye auf der Sparrenburg, die wir nach einem 20-minütigem Spaziergang hauptsächlich durch Parks und auf den Burgberg erreichten. Auf den Spuren des Kurfürsten konnten die kleinen Forscherinnen und Forscher hier die Burg in kleinen Gruppen erkunden und in der anschließenden Pause gab es kaum ein Kind, das nicht schon einen erheblichen Teil seines Taschengeldes in ein paar Süßigkeiten oder Drinks umsetze, auch wenn während der Busfahrt schon so einiges verputzt wurde. Bis zum Mittagessen musste immerhin der Abstieg gemeistert werden und tatsächlich ist uns in den 20 Minuten keines der Kinder verhungert. Nach dem Mittagessen in der modernen Mensa (uns fehlte nichts als der erwartete Hagebuttentee) wurden die Zimmer bezogen und nach einer kurzen Freizeit ging es in die Stadt zur „besten Eisdiele der Stadt“, wo alle die noch ein bisschen Platz im Bauch hatten, eine Kugel exklusiver Eissorten wie Heidelbeer-Rosmarin oder Mango-Buttermilch bestellen konnten. Gut für uns; schlecht für die Handvoll eisliebender Passanten, die auf eine 55-Personenschlange vor der Eisdiele trafen und sich über den Trubel an dem ruhigen Platz neben dem Astoria-Theater wunderten. Das Astoria-Theater war unser nächstes Ziel. Zwei Puppenspieler ließen auf der kleinen Bühne das britische Mittelalter für uns lebendig werden und entführten Kinder, Jugendliche und Erwachsene in die Welt von Robin Hood. In 60 Minuten wurde in rasantem Tempo die Geschichte von Master Robin und der schönen Maid Marian und dem bösen Sheriff von Nottingham erzählt und die Schülerinnen und Schüler bekamen so ganz nebenbei die Handlung für unser Kulturschienenprojekt und damit eine gute Vorstellung von Story und Personen mit. Beim Mitmachtheater wurde der erste Kuss zwischen Marian und Robin mit einem entsetzten „Iehhhh“ kommentiert, wenn der böse Sheriff mal mit Pfeil und Bogen auf die Kinder zielte, wurde er ausgebuht und als Robin den Sheriff schließlich mit einer List besiegt hatte, wurde er von allen Anwesenden ausgelacht und das gute Ende und die Hochzeit mit Jubelrufen gefeiert. Am Ende durften alle Kinder auf die Bühne und konnten sich Kulissen und Puppen ansehen. Und wer genau hinsah, konnte die Robin-Marionette den ernsten Mund zu einem zufriedenen Lächeln verziehen sehen bei so einem dankbaren Publikum. Für die Schauspieler war es wohl ein tolles Lob, als eine Schülerin ihnen, hörbar beeindruckt, sagte: „Sie können aber gut schauspielen“

Rückweg und Abendessen überspringen wir, um den Fokus noch einmal auf die Spielwiese vorm Haus zu lenken, wo die Kinder bis zur Dunkelheit spielten. Müde und erschöpft mussten die Kinder dann um 21:30 Uhr ins Bett und die meisten von ihnen sollen dann auch sofort eingeschlafen sein, hört man von manchen und von anderen hört man auch wieder etwas anderes. Als der letzte Lehrer dann um 1 Uhr ins Bett ging, waren die beiden 5ten Klassen und vier 8ten Klassen einer anderen Schule aber leise und die Ruhe hielt dann auch bis 7 Uhr, als die ersten Früherwachenden allen von ihrem Wachsein berichten mussten.

Nach Frühstück und einer schnellen Aufräumaktion gab es vor der Ankunft des Busses noch Zeit für ein Spiel im Schlosspark: Die Schülerinnen und Schüler mussten eine Flasche so weit, wie es ging, vor einer weißen Linie absetzen. Regel: Alle in der Gruppe mussten beteiligt werden. Keiner durfte den Boden hinter der Linie berühren. Gute Zusammenarbeit, Selbstlosigkeit, Verteilung von Aufgaben und Teamgeist waren die Gelingensideen für dieses Problem.

Die Busfahrt ging schnell und 5 Minuten vor der angekündigten Ankunft kamen alle wieder am Ostparkplatz an und wenn die einen oder anderen Eltern auch noch an der Existenz Bielefelds zweifelten, konnten ihre Kinder ihnen dann bei Kakao und Kuchen davon erzählen, wie sehr es Bielefeld gibt. Unsere Fotos zu diesem Bericht beweisen, dass alles wahr ist, was hier steht; ein paar Kleinigkeiten haben wir vielleicht ausgelassen oder verschwiegen.