Während einer Input-Phase wurden uns zunächst mögliche Inspirationsquellen vorgestellt, z.B. vielseitige künstlerische Ausdrucksformen zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler, eine wissenschaftliche Dokumentation zum Thema „Neurodiversität“ sowie Romane und Filme, die sich mit Migration, Identitätssuche und Rassismus beschäftigen. Bei unserer anschließenden künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema waren uns kaum Grenzengesetzt.
Die Abschlussaufführung, bei der alle Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe eingeladen waren, zeigte, wie unterschiedlich der Begriff „Vielfalt“ interpretiert werden kann: Eine digitale Kunstinstallation lud zum Nachdenken über die Unendlichkeit des Universums ein. Ein Schüler kreierte mit koreanischen Schriftzeichen aus Verpackungsmaterialien aus verschiedenen Kulturen einen bunten Appell für Vielfalt. Um Verbundenheit bei gleichzeitiger Vielfalt der Kulturen ging es auch bei der raumgreifenden Installation aus Draht und Figuren aus Modelliermasse. Bei einer Mitmach-Aktion konnten Besucherinnen und Besucher auf Blättern festhalten, was sie einzigartig macht, und diese an einem symbolischen Baum aus Maschendraht anbringen. Es gab eine Live-Kunstaktion, bei der kleine Porträts von ausgewählten Besucherinnen und Besuchern angefertigt und in ein künstlerisches Gesamtwerk integriert wurden. Eine Gruppe von Schülerinnen hat in Münsters Innenstadt Menschen verschiedenen Alters interviewt, um dann ihre Gedanken zu der Bedeutung von Vielfalt in unserer Welt zu präsentieren. Zwei andere Schülerinnen befragten sowohl Kinder aus der 5. Jahrgangsstufe als auch Erwachsene, um herauszufinden, wo und wann Ausgrenzung entsteht und wie die Beteiligten diese erleben. Ein selbst komponiertes Musikstück vereinte verschiedene Genres und bildete die Grundlage für eine Videopräsentation. Ein Kunstwerk untersuchte gesellschaftliche Vorstellungen von Schönheit. Den vielfältigen Einsatz von Recycling-Material demonstrierte ein Architekturprojekt. Ein selbst gestaltetes Kochbuch verband kulinarische Traditionen verschiedener Kulturen. Mit malerischen und filmischen Mitteln wurden verschiedene Zitate zum Thema „Vielfalt“ interpretiert. Und eine beeindruckende Montage von zersprungenen Spiegelfliesen zu einem dreidimensionalen Spiegel setzte sich mit der Vielfalt verschiedener Blickwinkel auseinander.
Alle Projekte beweisen, wie bereichernd unterschiedliche Perspektiven sein können. Die Präsentation war ein voller Erfolg und das Abschlussplädoyer unserer beiden Moderatorinnen Minoo und Nadia kam von ganzem Herzen. Ihr Fazit lautete: „Unsere Unterschiede sind keine Hindernisse, sondern eine Bereicherung. Sie bringen neue Perspektiven und machen Zusammenarbeit kreativer und lebendiger. Wir sehen unsere Verschiedenheit nicht als Herausforderung, sondern als Chance – für ein respektvolles, starkes und buntes Miteinander.“
Die entstandenen Werke sind noch bis zu den Sommerferien im Schulgebäude zu sehen.
(Bericht von Henri Jütte und Ina Hellmann)