In der 9. Klasse ist ein Thema im Fach Erdkunde das Thema „Migration“. Dieses Thema lernten die Neuntklässlerinnen und Neuntklässler durch den eindrücklichen und bewegenden Bericht von Lina aus einer sehr persönlichen Perspektive kennen.
Lina (heute 23 Jahre), die im Augenblick ein Praktikum bei Frau Hafeneger in der Schulsozialarbeit macht und deren Bruder Schüler in unserer 8U ist, hatte ein tolles Leben in Kiew: Studium abgeschlossen, eine Arbeit, die Spaß macht, Freunde, eigene Wohnung, Hobbies. Das änderte sich von einem Tag auf den anderen, als am 24. 2. 2022 der Krieg in de Ukraine begann. Schon am nächsten Tag fassten ihre Mutter, sie und ihr Bruder den Entschluss, vor dem Krieg nach Deutschland zu fliehen. Arbeit, Freunde, Wohnung, Hobbies – alles vorbei, stattdessen ein kompletter Neuanfang in einem Land, dessen Sprache sie erst lernen musste. Wie sie den Kriegsbeginn und die Flucht nach Deutschland erlebt hat und wie sie sich seither in Münster langsam ein neues Leben aufbaut, davon erzählte Lina in bereits sehr gutem Deutsch und auf Englisch. Viele Fragen der Neuntklässlerinnen und Neuntklässler, die sich von ihren Erlebnissen und ihrer Zielstrebigkeit beeindruckt zeigten, beantwortete sie abschließend.
Bei dem Vortrag in der 9B hatte sie auch ihre Freundin Mascha mitgebracht, die von ihrem Freund erzählte, der in der Ukraine als Soldat kämpft. Mascha zeigte Bilder und Filmausschnitte von den Zerstörungen und dem Leben eines Soldaten an der Front und demonstrierte, wie sie mit Hilfe von Notfall- und Warnapps die Kampfhandlungen in der Ukraine aus Sorge um ihren Freund verfolgt. Fazit der Schülerinnen und Schüler: „Wir sehen den Krieg in der Ukraine nun auch in der Perspektive von Augenzeugen.“