Die Halloweenparty der Erprobungsstufe 

… vorbereitet mit der tatkräftigen Hilfe der Q1

Um Punkt 14 Uhr öffnete sich die Tür zur Mensa und die Gruselschar stürmte den Partyraum. Die Mensa war nicht mehr wiederzuerkennen. Da, wo gestern noch die kahle Rückwand gewesen war, rasten nun riesige Schwärme von Fledermäusen über die kahle Wand und über der Hochempore zierten Kürbisgirlanden die Gemäuerdecke. Die Fenster waren schwarz verdunkelt und die ganze Mensa war Dank der vielen Helfer aus der Q1 ein liebevoll dekoriertes Spukschloss geworden mit toller Technikbühne. Da waren schon einige ungewöhnliche Gäste dabei, denn durch die Tür drängelten sich lachende Horrorclowns, die drei tanzenden Vampirschwestern, hungrige weiße und graue Mumien, niemand geringeres als Wednesday Adams persönlich, ein paar kichernde Zombies, eine Menge anderer blutüberströmter Schülerinnen und Schüler, die trotz ihrer Verwundungen seltsamerweise beste Laune hatten. Die ganze Spukgesellschaft tanzte schon bald zu den dröhnenden Horror-Beats der Technik-AG und beim Stopp-Tanz konnte im plötzlichen Moment der Stille so mancher zappelige Sextaner nicht mehr so schnell ruhig halten und schied für eine Runde per Spielregel aus. Die DJs der Q1 hatten so manche Gruselplatte aufgelegt und mit manchem erstaunlichen Soundeffekt und Lichteffekt für die richtige Atmosphäre gesorgt. 

Jeder der kleinen Gäste bekam eine Stempelkarte, auf der sechs leere Felder für sechs Sammelstempel waren, die man erlangen konnte, wenn man sich traute, jeweils einen der Gruselparcours zu bestehen. Die Parcours waren nichts für schwache Nerven und man musste schon all seinen Mut zusammennehmen, um mit bloßen Händen in die schwarzen Kisten mit  Warnhinweisen durch ein enges Loch in das Innere mit wabernden Eingeweiden zu fassen (manche meinten allerdings, es fühle sich eher an wie Gel-Bälle) und in der anderen Kiste zuckten die ängstlichen Finger vor schleimigen Würmern oder dünnen Schlangen zurück (einige sagten später, das sei ein Teller mit kalten Nudeln gewesen.) Besonderen Mut brauchten die Unerschrockenen beim Horrormenü: Der Gast konnte sich aussuchen, ob er einen Kräcker mit Butter und Heuschrecke, Heimchen oder Mehlwurm essen wollte. Als Nachtisch gab es eine Jelly-Bean. Ein Glücksrad zeigte die Farbe an und das gemeine an den Beans ist, dass es von jeder Farbe zwei Geschmackssorten gibt: Die blaue kann z. B nach Honig schmecken oder nach altem Fisch. 

Wer jetzt noch Mut hatte, konnte einen weiteren Stempel erlangen, indem er bei der Wahrsagerin sich seiner Zukunft stellte. Aber wie der Zufall es wollte, gab es an diesem Abend nur positive Zukunftsbiografien und alle Kinder konnten sich auf ein Erwachsenenleben in Reichtum, guten Jobs, Handynutzung ohne Grenzen, Wunschhaustieren und eine lange Lebenserwartung bei überdurchschnittlicher Gesundheit freuen. Auch so etwas gibt es nur am Schlaun und war im Eintrittspreis von 4,- Euro schon enthalten. „Dosenwerfen“, und „Narben oder Gruseltattoos schminken lassen“ gehörten zu weiteren Highlights der Stempelstationen. Und nur die Mutigsten hatten am Ende stolz alle sechs Stempel und damit das „ultimative Zertifikat höchsten Halloween-Mutes“ in den Händen.

Das Gruselbüffet, was nun eröffnet wurde, hatte es in sich: Wackelpudding mit Augen (die irgendwie nach Weingummi schmeckten), blutige Muffins (die verdächtig nach Himbeersirup rochen), Cakes mit Spinnenweben und Spinnen (die erstaunlich bewegungslos dasaßen) und viele Kuchen, die so aussahen, als müsse man sie erst noch erlegen, bevor man sie essen kann, waren schon eine weitere Mutprobe und auch einen Stempel auf der Karte wert. 

Das Finale der Party war die Prämierung der Kostüme. Nach einer Vorauswahl durch die Jury der Q1 konnten die kleinen Gäste der Party per Applaus den 1. und 2. Platz der besten Verkleidungen wählen. Und so kamen „Wednesday Adams“ (Lena Sommer, 6B) auf den ersten Platz und der Horror-Clown Enno Jonas aus der 5A auf Platz 2. Auch wenn alle gerne noch geblieben wären, endete die Party 15 Minuten später als angekündigt und alle Spukgestalten verschwanden genauso schnell wieder, wie sie gekommen waren. All die kleinen Monster, Hexen und Gespenster schwärmten nach der Verabschiedung durch Hanna aus der Q1 wieder in die Nacht und verteilten sich auf die Häuser der Stadt und der Vorstädte. Nur das sehr kleine und einsame Team der Q1 räumten mit dem traumatisierten Herrn Goerke das Spukschloss wieder zu einer Schulmensa um und so wird am wirklichen Halloween alles wieder aussehen wie immer. Als der Aufräumtrupp all die Deko und Kisten und Kästen wieder in den Schränken des Erprobungsstufenbüros verstaut hatte, verschwanden auch diese Schülerinnen und Schüler leise in die Stille der heranbrechenden Dämmerung und die Schule war nun wieder leer und alle Räume dunkel und kein Geräusch drang mehr in die nächtliche Stille!

Für alle bleibt nun nur ein Trost: … ein Jahr Vorfreude auf die nächste Halloweenparty 2026!

31. Oktober 2025