Die Schülerinnen und Schüler wollten der Frage nachgehen, warum die Hauptstadt der Niederlande, die seit dem 17. Jh. als Jerusalem des Westens bezeichnet wurde und 350 Jahre lang ein sicherer Ort für Juden war, während der Nazi-Diktatur die höchste Zahl jüdischer Opfer in Westeuropa verzeichnete. Auf diesem Wege sollte das Thema aus der Perspektive eines der von Nazi-Deutschland besetzten Länder Westeuropas betrachtet werden.
Zunächst besuchte der Kurs den königlichen Palast, um sich ausführlicher mit der Geschichte der Niederlande zu beschäftigen. Dann boten ein Besuch des Jüdischen Viertels mit der portugiesischen Synagoge, der Hollandschen Schouwburg und dem Holocaust Museum tiefe Einblicke in das jüdische Leben vor und während des 2. Weltkrieges. Ein für alle beeindruckender Höhepunkt war die Besichtigung des Anne-Frank-Hauses.
Natürlich durfte auch ein Besuch des Rijksmuseums mit seinen über 8000 Objekten niederländischer Kultur, darunter Meisterwerke von Rembrandt, Van Gogh und Vermeer nicht fehlen.
Am Ende waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Exkursion einig, dass diese drei Tage „Unterricht am anderen Ort“, nämlich an Orten des Geschehens, einen erheblichen Beitrag zur Sensibilisierung für ein Thema geboten haben, bei dem nach den Worten Adornos die Forderung, „dass Auschwitz nicht noch einmal sei“, bis und gerade heute die allererste an Erziehung und Bildung sein sollte.